Ein Sozialstaat ist ein Staat, der in seinem Handeln als Staatsziele soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit anstrebt, um die Teilhabe aller an den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen zu gewährleisten. Bezeichnend ist auch die konkrete Gesamtheit staatlicher Einrichtungen, Steuerungsmaßnahmen und Normen, um das Ziel zu erreichen, Lebensrisiken und soziale Folgewirkungen abzufedern. Der Staat verpflichtet sich, in Gesetzgebung und Verwaltung für einen sozialen Ausgleich der Gesellschaft zu sorgen.
Sozialismus ist eine politische und wirtschaftliche Ordnung, die soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Chancengleichheit in den Mittelpunkt stellt. Er strebt an, dass zentrale Produktionsmittel nicht nur privat, sondern gemeinschaftlich – etwa staatlich, genossenschaftlich oder kooperativ – besessen und verwaltet werden. Wirtschaftliche Prozesse sollen stärker koordiniert oder geplant werden, um Versorgungssicherheit und faire Verteilung zu gewährleisten. Damit sollen Macht- und Einkommensunterschiede reduziert und allen Menschen ein würdiges Leben ermöglicht werden. Es gibt unterschiedliche Ausprägungen des Sozialismus – von demokratischen, marktnahen Varianten bis hin zu autoritären und planwirtschaftlichen Systemen.
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Das Adjektiv sozial (von französisch social und lateinisch socialis) wird oft als Synonym zu „gesellschaftlich“ verwendet und im erweiterten Sinn zu „gemeinnützig, hilfsbereit, barmherzig“.[1] Stattdessen beschreibt der Begriff des Sozialen zunächst die Gruppe als Handlungsvoraussetzung. Wie Niklas Luhmann (1927–1998) zeigt, bezeichnet der Gesellschaftsbegriff ein spezifisch-komplexes „soziales System“. In der Umgangssprache bedeutet „sozial“ den Bezug einer Person auf eine oder mehrere andere Personen; dies impliziert die Fähigkeit (zumeist) einer Person, sich für andere zu interessieren und sich einzufühlen (Mitgefühl, Mitleid). Es bedeutet auch, anderen zu helfen und eigene Interessen zurückzunehmen. Es ist (je nach sozialer Rolle) üblich, dass Menschen sich gegenüber Untergebenen großmütig oder leutselig verhalten, gegenüber Unterlegenen ritterlich, gegenüber Gleich- und Nichtgleichgestellten höflich, taktvoll, hilfsbereit und verantwortungsbewusst.